Rolling Pin Convention 2025: Hamburgs Profis mischen mit

Am 29. und 30. September 2025 verwandelte sich das Areal Böhler in Düsseldorf erneut in das Epizentrum der deutschsprachigen Gastronomie. Die Rolling Pin Convention Germany versammelte Köche, Gastronomen, Zulieferer, Sommeliers, Start-ups und Investoren – und verband Awards, Messebetrieb und Bühnenprogramm zu einem konzentrierten Branchentreffen. Anders als klassische Messen ging es hier nicht um Schaulaufen, sondern um Kontakte, Trends und Entscheidungen, die den Alltag in Küchen und Betrieben direkt betreffen.

Die Expo erstreckte sich über 6.000 Quadratmeter. An Ständen konnten Besucher neue Produkte testen, Geräte ausprobieren und Rohstoffe verkosten. Die Präsentationen reichten von Hightech-Küchengeräten über nachhaltige Verpackungen bis hin zu regionalen Zutaten. Viele Lieferanten nutzten die Gelegenheit, direkt Feedback von Profis einzuholen, Pilotprojekte anzustoßen oder langfristige Kooperationen zu vereinbaren. Parallel dazu liefen Vorträge und Masterclasses, die Einblicke in Prozessoptimierung, Digitalisierung, Mitarbeiterführung und neue kulinarische Konzepte gaben.

Bühnenprogramm, Talks und Fachgespräche

Auf mehreren Bühnen präsentierten Spitzenköche ihre Konzepte und Trends. Rasmus Munk aus Kopenhagen sprach über experimentelle Techniken, The Duc Ngo demonstrierte Innovationen in der Thunfisch-Verarbeitung. Deutsche Größen wie Tim Raue, Alexander Herrmann und Tobias Bätz diskutierten über Mitarbeiterführung, Küchenorganisation und nachhaltige Lieferketten.

Besonders auffällig: Die Themen gingen weit über Geschmack hinaus. Effizienz, Ressourcennutzung, Personalmanagement und Nachhaltigkeit dominierten die Diskussionen. Auch die Medienpräsenz spielte eine Rolle – viele Sessions wurden live gestreamt oder für Social Media aufgezeichnet. Die Convention verband damit Networking, Weiterbildung und Marketing für Fachpublikum auf einmal.

Awards und Gewinner

Die Rolling Pin Awards Germany 2025 bildeten den Höhepunkt der Veranstaltung. Über 20.000 Stimmen aus der Branche bestimmten die Preisträger – eine direkte Anerkennung durch Kollegen statt einer Juryentscheidung.

• #1 der 100 Best Chefs Germany: Alexander Herrmann & Tobias Bätz (Aura, Wirsberg)

• Female Chef of the Year: Rosina Ostler (Alois, München)

• Maître des Jahres: Cornelia Baumgart (Rubens, Düsseldorf)

• Lifetime Achievement: Gennaro Contaldo

• Legend: Tim Raue

Nicht nur die etablierten Profis wurden gewürdigt, auch Nachwuchstalente und Fachkräfte hinter den Kulissen erhielten Anerkennung. Helga Dassinger aus der Jugendherberge Garmisch-Partenkirchen wurde als Spülerin des Jahres ausgezeichnet.

Hamburger Köche zeigten sich stark vertreten:

• Platz 8: Matteo Ferrantino | Bianco

• Platz 11: Kevin Fehling, Mathias Fehling, Mathias Bath | The Table

• Platz 15: Christoph Rüffer | Haerlin

• Platz 37: Julian Stowasser | Lakeside

• Platz 64: Thomas Imbusch | 100/200 Kitchen

• Platz 74: Maurizio Oster | Zeik

• Platz 91: Vishal Kapoor | Nikkei Nine

• Platz 94: Thomas Martin | Jacobs Restaurant

Auch die Sommeliers wurden ausgezeichnet: Jonas Hauke (kiosque) und Stefanie Hehn (Lakeside) unter den 50 besten, während Willi Schlögl erneut als bester Sommelier Deutschlands hervorging.

In der Kategorie Next Gen erhielten junge Talente und aufstrebende Küchenprofis Sichtbarkeit, darunter Hamburger Vertreter wie Kevin Bürmann (Haebel), Paul Decker (Koer) oder Marcel Görke (Heimatjuwel).

Trends und Themen der Convention

Die Messe verdeutlichte, dass Gastronomie heute mehr ist als Küche und Service. Folgende Entwicklungen bestimmten das Geschehen:

• Technik und Automatisierung: Smarte Geräte, Robotik und KI-Anwendungen unterstützen Prozesse in Küche und Lager.

• Nachhaltigkeit: Lieferanten präsentierten messbare Umweltstandards, modulare Verpackungen und Konzepte für Kreislaufwirtschaft.

• Regionalität: Herkunft bleibt wichtig, sowohl für Qualität als auch für Image.

• Führung und Teamkultur: Neue Modelle für Personalführung, mehr Frauen in leitenden Rollen, Fokus auf Arbeitsbedingungen.

Live-Demonstrationen und Hands-on-Stationen erlaubten es den Besuchern, Trends direkt zu erleben. Gespräche an den Ständen waren oft intensiver als die Vorträge: Deals wurden besprochen, Pilotprojekte geplant, Kooperationen angestoßen.

Hamburgs Beteiligung im Fokus

Hamburger Köche und Sommeliers haben auf der Convention ihre Qualität unter Beweis gestellt. Mit mehreren Platzierungen in den Top-100 und starken Ergebnissen bei den Awards zeigen sie, dass die Stadt sowohl bei etablierten Profis als auch bei Nachwuchstalenten gut vertreten ist. Die Kombination aus fachlicher Exzellenz und Netzwerkpräsenz machte die Hansestadt sichtbar.

Die Messe zeigte zudem, wie wichtig Lieferantenkontakte, Innovationen und Weiterbildung für den Erfolg in der Gastronomie sind. Für Hamburger Betriebe war die Rolling Pin Convention damit nicht nur ein Prestigeereignis, sondern auch eine Plattform, um Ideen und Geschäftskontakte direkt umzusetzen.

Messe, Networking und Awards

Die Rolling Pin Convention 2025 verband Messe, Networking und Awards zu einem kompakten Branchentreffen. Sie zeigte, dass Gastronomie heute ein System aus Küche, Technik, Zulieferern und Organisation ist. Hamburgs Teilnehmer waren prominent vertreten, die Awards reflektierten sowohl etablierte Profis als auch Nachwuchs und Fachkräfte hinter den Kulissen.

Wer die Convention besucht hat, konnte Trends beobachten, Innovationen testen und Kontakte knüpfen – ein Pflichttermin für alle, die Küche, Team und Betrieb auf dem neuesten Stand halten wollen.