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Ramadan in Deutschland: Eine Tradition mit Geschichte

  Ramadan Mubarak – Ein Fest des Lichts in einer oft dunklen Welt
„Die beste Art, sich selbst zu finden, ist,
sich in den Dienst anderer zu stellen.“
– Mahatma Gandhi

Ramadan ist längst ein fester Bestandteil des deutschen Alltags – und das schon länger, als viele denken. Tatsächlich wurde der Fastenmonat in Deutschland schon begangen, bevor das Oktoberfest überhaupt erfunden wurde. Während die Wiesn 1810 zum ersten Mal gefeiert wurde, hatten sich in Deutschland bereits im 18. Jahrhundert muslimische Gemeinden etabliert, die hier den Ramadan praktizierten. Heute fasten Millionen Muslim:innen weltweit – und auch in Deutschland ist der Monat fester Bestandteil des religiösen Lebens.

Ramadan 2025: Wann beginnt der Fastenmonat?

Im Jahr 2025 startet der Ramadan am 28. Februar und endet am 30. März. Der islamische Kalender basiert auf dem Mondzyklus, wodurch der Fastenmonat jedes Jahr rund zehn bis zwölf Tage früher beginnt als im Vorjahr. Das 30-tägige Fasten dient einem klaren Ziel: Gläubige sollen ihr Bewusstsein für Gott schärfen, sich in Selbstbeherrschung üben und spirituelle Einkehr finden.

Wer fastet – und wer ist ausgenommen?

Nicht jede:r Muslim:in nimmt am Fasten teil. Ausgenommen sind Menschen, die körperlich nicht dazu in der Lage sind – darunter Kranke, Schwangere, Menstruierende, Kinder und ältere Menschen. Für alle anderen gilt: Zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang sind Essen, Trinken, Rauchen und sexuelle Aktivitäten tabu. Es ist eine Zeit der Disziplin, aber auch der inneren Einkehr.

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Mehr als Verzicht: Der spirituelle Kern des Ramadans

Ramadan bedeutet weit mehr als nur den Verzicht auf Essen und Trinken. Der Monat soll Gläubige näher zu Gott bringen und den Alltag bewusst unterbrechen. Statt sich von Routinen leiten zu lassen, stehen Reflexion, Gebete und das Lesen des Korans im Mittelpunkt. Auch Mitgefühl und Gemeinschaft spielen eine große Rolle: Negative Gedanken und Streitigkeiten sollen vermieden, stattdessen Hilfsbereitschaft und friedliches Miteinander gefördert werden.

Iftar: Das tägliche Fastenbrechen als gemeinschaftliches Ritual

Nach Sonnenuntergang folgt das Fastenbrechen, das mit einer ungeraden Anzahl Datteln und einem Schluck Wasser oder Milch beginnt. In muslimischen Haushalten wird das Abendessen – das Iftar – oft mit Familie, Freund:innen und Nachbar:innen gefeiert. Auch Moscheen laden regelmäßig zum gemeinsamen Essen ein, oft in offener Runde, bei der auch Nichtmuslim:innen willkommen sind. Der Ramadan ist eine Zeit des Zusammenhalts – unabhängig von Religion oder Herkunft.

Zuckerfest: Der feierliche Abschluss

Nach 30 Tagen endet der Ramadan mit einem großen Fest: dem Eid al-Fitr, auch als Zuckerfest bekannt. Über drei Tage hinweg kommen Familien zusammen, um zu feiern, Geschenke zu verteilen und – natürlich – ausgiebig zu essen. Süßigkeiten spielen eine zentrale Rolle, doch das eigentliche Herzstück des Festes bleibt die Gemeinschaft.

Ein Monat, der verbindet

Der Ramadan ist eine gelebte Tradition, die längst in Deutschland verwurzelt ist. Während der Fastenmonat für Muslim:innen eine Zeit der inneren Einkehr und spirituellen Verbindung darstellt, ist er zugleich auch ein Symbol für kulturelle Vielfalt und Zusammenhalt. Denn am Ende geht es nicht nur um den Verzicht – sondern um das Miteinander.