„Location, Location, Location“ – Der Einfluss der richtigen Lage in der Gastronomie und moderne Alternativen für Erfolg

Wer in der Gastronomie Erfolg haben möchte, kennt die alte Regel: „Location, Location, Location“. Der Standort eines Restaurants gilt seit jeher als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Aber was passiert, wenn die perfekte Location für viele Gastronomen nicht zugänglich ist – sei es aufgrund zu hoher Mieten, starker Konkurrenz oder der Unmöglichkeit, den richtigen Standort zu finden? Können Gastronomen auch ohne die Top-Lage erfolgreich sein, oder ist der Standort wirklich alles?
In einer Welt, in der die Immobilienpreise steigen und die Mietverhältnisse immer schwieriger werden, stellt sich zunehmend die Frage, ob es nicht auch andere Wege gibt, Erfolg in der Gastronomie zu haben, ohne das „Location, Location, Location“-Dogma zu bedienen. Was passiert, wenn Gastronomen den traditionellen Standort hinter sich lassen und neue, flexiblere Geschäftsmodelle ausprobieren?
Die richtige Location als Grundvoraussetzung – aber nicht das einzige Kriterium
Natürlich bleibt die Location in vielen Fällen ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Gastronomiebetriebs. Lokale in erstklassigen Lagen ziehen Kunden an, bieten hohe Sichtbarkeit und garantieren eine konstant hohe Gästezahl. Wer also die Möglichkeit hat, in einer bevorzugten Lage zu eröffnen, hat einen klaren Vorteil. Diese Märkte sind nach wie vor lukrativ – vor allem für Gastronomen, die sich auf den klassischen Restaurantbetrieb konzentrieren.
Doch was tun, wenn der Standort nicht optimal ist? Oder wenn es die Ressourcen nicht hergeben, sich in der Innenstadt oder an einem gehobenen Platz niederzulassen? Der Traum vom eigenen Restaurant in einer Top-Lage gerät schnell in den Hintergrund, wenn man als Unternehmer auf andere Faktoren angewiesen ist, um zu überleben und zu wachsen.

Alternative Geschäftsmodelle und die Flexibilität als Erfolgsfaktor
Hier kommen moderne Geschäftsmodelle ins Spiel. Das Beispiel von Food Trucks, Pop-up-Restaurants und Lieferdiensten hat es gezeigt: Die Gastronomie muss nicht immer auf einen festen Standort angewiesen sein. Gastronomen haben heute eine Reihe von kreativen und flexiblen Optionen, um ihre Produkte und Dienstleistungen erfolgreich an den Mann zu bringen – ohne mit den ständigen Herausforderungen einer klassischen Location konfrontiert zu sein.
Food Trucks und Pop-up-Restaurants: Mobilität als Chance
Ein Food Truck bietet eine enorme Flexibilität, sowohl in Bezug auf die geografische Lage als auch hinsichtlich der Investitionskosten. Ohne teure Mietverträge und hohe Fixkosten können Gastronomen mit einem Food Truck an verschiedenen Orten aktiv sein, neue Zielgruppen erreichen und mit ihren innovativen Konzepten glänzen. Genau das ermöglicht es, flexibel auf Veränderungen in der Nachfrage zu reagieren, Veranstaltungen und Festivals zu nutzen und die Marke zu etablieren, ohne sich auf einen festen Standort festzulegen.
Pop-up-Restaurants bieten ähnliche Möglichkeiten: Sie sind temporär, an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten geöffnet und haben das Potenzial, auf Trends und die Bedürfnisse der Zielgruppen einzugehen. Diese Art der Gastronomie spricht besonders jüngere Generationen an, die auf der Suche nach neuen, aufregenden Erlebnissen sind. Ob für eine begrenzte Zeit in einem angesagten Stadtviertel oder als einmaliges Event – Pop-ups bieten nicht nur eine Möglichkeit für Gastronomen, ihre Ideen auf die Straße zu bringen, sondern auch eine Marketingstrategie, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Lieferservices: Mit der richtigen Küche zum Erfolg – ohne teure Mietkosten
Lieferservices und Online-Plattformen wie Lieferando, Wolt oder Uber Eats bieten Gastronomen die Chance, ihre Produkte direkt zu den Kunden zu bringen – ohne die Notwendigkeit eines festen Standortes. Gerade in Zeiten von Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns haben sich diese Modelle bewährt. Auch ohne teure Innenstadt-Lagen können Restaurants, die einen Lieferservice nutzen, ihre Speisen erfolgreich vermarkten. Das Konzept funktioniert dabei unabhängig vom Standort des Restaurants und bietet eine deutlich größere Reichweite. Hier gilt es allerdings, eine gewisse Marketingstrategie zu entwickeln, um sich von der Konkurrenz abzuheben – sowohl online als auch offline. Wer Qualität bietet und den Service optimiert, kann so auch aus einer vermeintlich schlechten Lage heraus eine starke Kundenbasis aufbauen.

Die Macht von Social Media und gezieltem Marketing
Ein wichtiger Punkt, der die Bedeutung der Location in den Hintergrund rücken kann, ist die Nutzung von Social Media. Egal ob Facebook, Instagram oder TikTok – Gastronomen können durch kreative und gut platzierte Werbung ihre Zielgruppe direkt ansprechen und die Bekanntheit ihres Unternehmens erheblich steigern. Besonders Food-Influencer und lokale Communities können helfen, auch in weniger populären Gegenden auf das Restaurant aufmerksam zu machen.
Mit einem gut durchdachten Social-Media-Auftritt, ansprechenden Fotos und interaktiven Kampagnen können Gastronomen ihre Marke aufbauen und ihre Zielgruppen erreichen, ohne sich nur auf die Attraktivität des Standortes verlassen zu müssen.
Synergien durch Kooperationen: Die Möglichkeit, mit anderen Geschäftsmodellen zusammenzuarbeiten
Eine weitere Strategie, die es Gastronomen ermöglicht, auf „gute Lagen“ zu verzichten, ist die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Diese Art der Kooperation hat sich besonders in den letzten Jahren als äußerst erfolgreich erwiesen. Ein kleines Café in einem Buchladen, ein Food-Stand in einem Club oder ein Pop-up-Restaurant in einem angesagten Szeneviertel – all diese Modelle profitieren von Synergien, die sich aus der Partnerschaft ergeben. Die Gaststätte muss nicht der Hauptakteur sein, sondern kann sich durch die Zusammenarbeit mit etablierten Marken zusätzliche Sichtbarkeit und neue Gäste verschaffen.
Auch Catering-Services können in Kooperation mit Eventlocation oder Firmenfeiern zum Erfolg führen – und das ohne auf einen festgelegten Standort angewiesen zu sein.
Flexibilität und Kreativität als Schlüssel zum Erfolg – Location bleibt wichtig, aber nicht entscheidend
Zusammenfassend lässt sich sagen: Natürlich ist die Location ein wichtiger Erfolgsfaktor für viele Gastronomiebetriebe, doch sie ist längst nicht mehr der einzige Faktor. Wer in der heutigen Zeit als Gastronom erfolgreich sein will, muss flexibel denken und innovative Geschäftsmodelle in Betracht ziehen. Lieferservices, Food Trucks, Pop-up-Restaurants und die Nutzung von Social Media bieten viele Möglichkeiten, den klassischen Standortdruck zu umgehen. Und auch wenn die Location weiterhin ein gewisses Gewicht hat, sind es letztlich die Qualität der Speisen, die Kreativität des Konzepts und das Marketing, die den entscheidenden Unterschied machen.
Die Gastronomiebranche ist nicht mehr nur ein Spielplatz für diejenigen, die in besten Lagen investieren können. Sie ist auch ein Ort für visionäre Gastronomen, die bereit sind, neue Wege zu gehen – ohne sich von den traditionellen Regeln der Branche zurückhalten zu lassen.
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