SWEET MINT - oriental kitchen • Hamburg

In der Hein-Hoyer-Straße riecht es nach Kreuzkümmel, frisch gebackenem Fladenbrot und langsam geschmortem Lamm – Sweet Mint ist kein Dekoladen, sondern eine klare Ansage. Die Küche ist nordafrikanisch geprägt, mit syrischem Einschlag: Moussaka ohne Käseüberladung, würzige Linsensuppe, Taboulé mit echtem Zitronenbiss. Hauptgerichte wie das Lamm mit getrockneten Feigen oder das vegane Okra-Ragout kommen in großzügigen Portionen, ohne Zierrat, mit ehrlichem Aroma. Keine Massenware – jedes Gericht wirkt selbst gekocht, nicht zusammengesteckt.

Der Gastraum ist klein, warm, eng – trotzdem bleibt alles entspannt. Zwischen den Tischen wird Tee ausgeschenkt, dampfen Tajines, riecht es nach Zimt und Chili. Die Gäste sind bunt gemischt: junge Leute vom Kiez, Familien, Touristen, die sich nicht von schlichten Fassaden abschrecken lassen. Die Speisekarte ist übersichtlich, aber durchdacht – das vegetarische Angebot ist nicht Beiwerk, sondern vollwertig. Es gibt hausgemachte Dips, eingelegte Oliven, geröstete Nüsse – nichts kommt aus der Dose.

Sweet Mint ist kein Lokal, das laut wird – es überzeugt mit Tiefe, nicht mit Inszenierung. Wer orientalische Küche sucht, die mehr kann als Hummus und Falafel, wird hier satt, überrascht und ernst genommen.