Authentikka Schanze • Hamburg

Wenn man an der Schäferkampsallee vorbeischlendert, merkt man es nicht sofort – doch hinter der Glasfassade von Authentikka Schanze passiert etwas anderes als in den üblichen Curryhäusern. Keine kitschige Bollywood-Kulisse, keine plakativen Klischees, sondern ein eleganter, unaufdringlicher Raum, in dem sich echte Aromen entfalten dürfen. Hier riecht es nach geröstetem Kreuzkümmel, frischem Koriander, langsam gegartem Lamm. Es ist die Art von Ort, wo man sich nicht fragt, ob es authentisch ist – man schmeckt es.

Die Küche wagt viel und verlässt sich auf Handwerk statt Show. Das Butter Chicken ist cremig, aber nicht überladen, das Daal dunkel, würzig, mit Tiefe. Auch die vegetarischen Gerichte wie Baingan Bharta – geräucherte Aubergine mit Tomaten – erzählen von langer Kochkunst. Besonders stark: der Sonntagsbrunch. Kein aufgewärmtes Buffet, sondern Dosas, Masala Omelettes, süßer Reispudding mit Kardamom, alles frisch gemacht. Es ist ein Brunch, der nicht nur satt macht, sondern wirklich besonders ist.

Was Authentikka auszeichnet, ist nicht das exotische Flair, sondern die Souveränität. Hier wird gekocht, wie man es zu Hause täte – wenn man eben aus Punjab oder Tamil Nadu käme und viel Zeit hätte. Dazu kommt ein Service, der präsent ist, ohne aufdringlich zu sein. Kein Szene-Spot, kein Schanzen-Kitsch – einfach gutes indisches Essen, das man nicht erklären muss, weil es für sich spricht.