Öz Antep • Dedenin Yeri

Öz Antep Dedenin Yeri schläft nie. Während auf St. Pauli die Musik leiser wird und die Straßen sich leeren, glüht an der Clemens-Schultz-Straße weiter der Grill. Das Fett zischt, der Rauch zieht nach draußen, und irgendwer bestellt gerade den nächsten Adana-Spieß. Hier riecht es nicht nach Dekoration, sondern nach echtem Essen – kräftig gewürzt, heiß, sättigend. Kein Design-Gewese, keine Showküche. Nur ehrliche Arbeit am Grill, die dich um vier Uhr früh genauso abholt wie um vier Uhr nachmittags.

Drinnen läuft der Laden wie ein Uhrwerk. Teller klirren, Teegläser klackern, der Raum ist hell, praktisch, fast sachlich – aber nie kalt. Zwischen den Tischen sitzen Leute, die sonst nie nebeneinander essen würden: Barkeeper und Taxifahrer, Clubgänger und Nachbarn, alle vereint im Hunger. Man redet über Fußball, über den letzten Song im Club, über gar nichts. Das Personal bleibt ruhig, freundlich, konzentriert – selbst dann, wenn draußen die Sonne schon wieder aufgeht. Öz Antep ist weniger Restaurant als nächtlicher Knotenpunkt – der Ort, an dem St. Pauli kurz durchatmet.

Und dann dieses Versprechen: 24 Stunden geöffnet, sieben Tage die Woche. Keine leeren Worte, sondern gelebte Realität. Morgens läuft der Tee, mittags stapeln sich Döner, nachts surrt der Grill im Dauermodus. Die Portionen sind großzügig, das Fleisch saftig, das Brot fluffig, die Joghurtsauce frisch. Wer noch Platz hat, bestellt Baklava – süß, dicht, kompromisslos. Öz Antep ist kein Geheimtipp und will es auch nicht sein. Es ist der Ort, der einfach da ist, wenn du ihn brauchst – egal, wie spät es ist.