Pauszeit

Die Behringstraße wirkt von außen geschäftig, und dann plötzlich steht man vor dem Hundertwasser-Haus – bunt geschwungene Fassaden, ein Gebäude, das schon im Vorbeigehen auffällt. Genau hier hat Pauszeit eröffnet, ein Café, das viel mehr sein will als nur die nächste Frühstücksadresse in Ottensen. Drinnen riecht es nach frisch gebackenem Kuchen und gerösteten Nüssen, auf den Tellern stapeln sich Bowls voller Farbe: süß mit Obst und Granola oder herzhaft mit Gemüse, Saucen und Körnern. Alles ist pflanzenbasiert, alles darauf ausgerichtet, dich satt und leicht zugleich zu machen.

Das Konzept geht über den Teller hinaus. In einer Ecke wird Yoga angeboten, an anderen Abenden gibt es Mal-Sessions, die mehr nach Nachbarschaftstreff als nach Szene-Event wirken. Die Stimmung ist freundlich, neugierig, fast ein bisschen Wohnzimmer – nur dass man hier beim Cappuccino nicht die Welt vergisst, sondern eher neue Ideen sammelt. Frühstück gibt’s den ganzen Tag, und das wirkt in diesem Setting nicht wie Marketing, sondern wie eine Einladung, die Zeit hier nicht nach Regeln zu takten.

Pauszeit ist ein Café, das man nicht zufällig betritt. Wer hierherkommt, sucht Ruhe, aber auch ein Stück Lebendigkeit, das in der Architektur schon steckt. Zwischen geschwungenen Wänden und bunten Fenstern fühlt sich selbst ein simpler Kaffee nach einer kleinen Flucht aus der Stadt an. Vielleicht liegt genau darin die Stärke: ein Ort, an dem Bowls, Kuchen, Yoga und Architektur zusammenkommen – ohne großes Aufheben, einfach so.