Coffeelatte • Café, Bistro & Bäckerei in Cottbus

Ein früher Dienstagmorgen in Cottbus. Der Altmarkt ist noch halb verschlafen, die Kopfsteinpflaster glänzen vom Tau, und drinnen im Coffeelatte klirrt leise Porzellan. Eine Studentin schiebt ihr Skizzenbuch beiseite, während der erste Flat White dampft, und ein Paar im Rentenalter stößt mit zwei goldenen Espressotassen an. Der Laden wirkt wie ein sicherer Hafen mitten im Stadtherz – warm, sanft beleuchtet, mit Möbeln, die aussehen, als hätten sie Geschichten zu erzählen. Kein Lautsprecher-Gedudel, sondern das gedämpfte Klirren der Stadt, das sich hier wie in Watte anfühlt.

Das Highlight ist nicht ein einziges Gericht – es ist der Charakter, mit dem alles gemacht wird. Die Kaffeespezialitäten sind auf den Punkt, nicht überladen, aber raffiniert – etwa der Nougatcino, der irgendwo zwischen Dessert und Lebensfreude rangiert. Der Käsekuchen? Kommt mit einem Lächeln aus der Küche, und das schmeckt man. Auch die kleinen Frühstücksteller sind keine lieblosen Tellerbeilagen, sondern ehrlich zubereitete Tellerfreuden mit frischem Obst, Croissants und gutem Brot. Man isst hier nicht „irgendwas zu Kaffee“ – man frühstückt mit Stil, ohne das große Theater.

Und was hängen bleibt, ist dieses Gefühl, dass sich hier niemand verstellen muss. Die Leute hinterm Tresen sind aufmerksam, aber nicht überdreht – ein echtes Lächeln, ein ehrlicher Blick, vielleicht ein kurzer Spruch übers Wetter. Das Coffeelatte ist nicht gemacht, um schnell durchzujagen, sondern um mal durchzuatmen. Es ist kein Ort für To-Go-Hektik, sondern für „Ich bleib noch zehn Minuten länger“. Und wer das einmal verstanden hat, wird beim nächsten Besuch wahrscheinlich nicht mal mehr nach der Karte fragen – sondern einfach sagen: „Wie immer, bitte.“